Amerikanische Militärs und Thinktanks sorgen sich zurzeit öffentlich, dass sich der Ukraine-Krieg zu lange hinzieht. Allerdings nicht etwa wegen der Toten auf beiden Seiten und der immer weiter fortschreitenden Zerstörung des Landes, sondern weil das ihrer Expertise nach zu viel der us-amerikanischen Kräfte in Anspruch nimmt, die dann bei der eigentlich anstehenden und viel wichtigeren Auseinandersetzung gegen die Volksrepublik China fehlen könnten. 

Denn dass über kurz oder lang das ansteht: ein Krieg gegen China – darin sind sie sich sicher. Warum eigentlich? Was lässt sich dieses Land zuschulden kommen, um nach dem Irak, Jugoslawien, Afghanistan und erneut dem Irak das nächste Kriegsziel der USA zu werden?

Die Vorwürfe, die dazu in der Öffentlichkeit lanciert werden, lauten: „Autokratische Regierung“, Unterdrückung der Uiguren oder Tibeter, repressive Behandlung der Hongkong-Proteste und seit neuestem mal wieder „Taiwan“. Sind das wirklich Kriegsgründe? Oder dienen sie eher der Konstruktion eines Feindbilds gegen einen Gegner, während die wirklichen Gründe auf einer anderen Ebene liegen?

Die Volksrepublik China gilt gleichzeitig als der wichtigste, weil potenteste Störenfried der regel- bzw. wertebasierten Weltordnung. Die NATO hat China als „Rivalen und Sicherheitsrisiko“ definiert; Außenministerin Annalena Baerbock beklagt, dass dieses Land sich „eigene Regeln schaffen“ will – was offenbar nicht zulässig ist, da ja bereits Regeln gelten. Die der US-Weltordnung nämlich. 

Renate Dillmann, Journalistin und Autorin des Buchs „China – ein Lehrstück“, analysiert den Kampf der USA und Chinas um die Hegemonie in der Welt. Nach dem Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion.

Veranstalter: Gruppe K

Termin und Ort: 5. Juli 2023 19 Uhr / Bahnhof Langendreer Raum 6